Friday, 22 December 2017
Antisemitism, the Holocaust and Palestine
UPDATE: I just added the video recording of my Berlin statement. You can hear for yourself how excited the audience are by the idea of openness, tolerance and their past being subject to revision. We are talking here about humanity and the human conditions. It goes beyond politics and ideological battles.
A Statement Delivered By Gilad Atzmon at Babylon Theatre Berlin (14.12.2017)
In the last few days, in advance of the NRhZ’s humanitarian award ceremony, like Ken (FM) Jebsen and others, I have been subject to an insane defamation campaign. None of it was substantiated. It was comprised of fabricated quotes: I was called a ‘holocaust denier’ and a ‘holocaust relativist.’ Yet, not a single genuine reference was made to my writings or talks. In my work I criticise reducing the holocaust into a crude religion, an intolerant dogma. In my writing I protest against all history laws (Nakba laws, Armenian Genocide laws, Holocaust laws etc.) History for me, is the attempt to narrate the past as we are moving along. As such, it must be sustained as a dynamic discourse, subject to constant change and revision, even if this change happens to be slightly uncomfortable. For me, history is an ethical message –Only when we revise the past may we be able to, once again, rethink our future and destiny.
In recent days some of the German press referred to me as an ‘anti-semite.’ Am I? Have I ever criticized anyone including Jews as a ‘people’, as a ‘race,’ as a ‘biology,’ or as an ‘ethnicity’? Never. My work is anti racist. I have dedicated my entire adult life to fighting racism through my music, my writing and my performances. I am opposed to all forms of biologically-oriented politics: White, Black, Gender as well as Jewish. I am searching instead for that which brings humans together. In my writing and talks I make a clear distinction between the Jews (the people) whom I never criticize, Judaism (the religion) which I rarely deal with and Jewishness (the ideology, politics and culture). In my work I focus on the last- – the ideology , the politics and the culture, assuming that we all agree these (ideology, politics and culture) must be open to criticism.
But if you want to talk about holocaust denial, I will tell you something about denial. To deny intellectuals, authors and artists the right to express their views in the open is where fascism starts. What I saw in Germany in the last few days suggests to me that some segments within your society really learned nothing from the history of your country. To deny the holocaust is to deny its meaning, to turn your eyes away when you see evil, to let your heart become cold when you yourself participate in evil or celebrate hatred. To deny the holocaust is to fail to address your own inability to tolerate others and otherness. It is beyond painful for me to witness Germany being led blindly into the same trap just seven decades after the liberation of Auschwitz.
But I would like to add one more line on Palestine. Some Germans claim to be tormented by their past, by the atrocities of the 3rd Reich. If this is indeed the case, let me please remind you of a simple but embarrassing fact – the Palestinians are the last victims of Hitler.
It was the extent of the Shoah that brought support to Zionism and led to the formation of the Jewish State in Palestine. But it is the innocent Palestinians who, for the last seven decades, have been paying the price for crimes committed by Europeans.
If you feel guilty about Hitler, stand for Palestine and the Palestinians!
If they want to burn it, you want to read it…
Being in Time – A Post Political Manifesto,
Stellungnahme von Gilad Atzmon
In den letzten Tagen, im Vorfeld der Karls-Preisverleihung der NRhZ, wurden Ken Jebsen, Andere und ich selbst das Ziel einer aberwitzigen Verleumdungskampagne. Nichts davon wurde begründet. Es folgten erfundene Zitate – ich wurde als „Holocaustleugner“ und „Holocaustrelativierer“ bezeichnet. Und nicht eine einzige wahre Referenz zu meinen Schriften oder Reden wurde herangezogen.
In meinen Arbeiten kritisiere ich, dass der Holocaust auf eine plumpe Religion, ein intolerantes Dogma reduziert wird. In meinen Schriften protestiere ich gegen alle Gesetze, die Geschichte betreffen (Nakba-Gesetze, Gesetze über den armenischen Genozid, Holocaust-Gesetze usw.)
Geschichte ist für mich der Versuch, die Vergangenheit zu erzählen während wir voranschreiten. Geschichte muss als dynamischer Diskurs ausgehalten werden, der konstanter Veränderung und Neubetrachtung unterliegt, auch wenn solche Veränderung leichtes Unwohlsein hervorruft. Für mich ist Geschichte eine ethische Botschaft. Nur wenn wir die Geschichte prüfen, können wir unsere Zukunft, unser Schicksal neu überdenken.
In den vergangenen Tagen haben mich manche deutsche Presseorgane als „Antisemiten“ bezeichnet. Bin ich das?
Habe ich jemals irgendjemand, Juden eingeschlossen, kritisiert als „Volk“, als „Rasse“, als „Biologie“, als „Ethnizität“? Niemals!
Meine Arbeit ist antirassistisch. Durch meine Musik, meine Texte und Aufführungen habe ich mein ganzes erwachsenes Leben dem Kampf gegen Rassismus gewidmet. Ich bin gegen alle Formen der biologisch orientierten Politik: „Weiße Politik“, „Schwarze Politik“, geschlechterspezifische Politik, jüdische Politik. Ich suche stattdessen nach dem, was Menschen zusammen führt.
In meinen Schriften und Reden unterscheide ich klar zwischen den Juden (das Volk), welches ich nie kritisiere, dem Judaismus (die Religion), mit dem ich mich selten befasse, und dem „Jüdischsein“ (die Ideologie, Politik und Kultur). In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf das Letztere – die Ideologie, die Politik und die Kultur – und gehe davon aus, dass wir uns alle einig darin sind, dass diese kritisiert werden dürfen.
Wenn Sie von Holocaustleugnung sprechen wollen, teile ich Ihnen auch etwas über Leugnung/Verweigerung mit. Intellektuellen, Autoren und Künstlern das Recht abzusprechen, in der Öffentlichkeit ihre Meinung zu äußern, ist der Moment in dem Faschismus beginnt.
Was ich in Deutschland in den letzten Tagen beobachtete, führt bei mir zu dem Schluss, dass manche Teile Ihrer Gesellschaft wirklich nichts aus der deutschen Geschichte gelernt haben. Den Holocaust leugnen heißt, seine Bedeutung zu leugnen, die Augen abzuwenden, wenn man Böses sieht, das Herz erkalten zu lassen, wenn man sich an Bösem beteiligt oder den Hass zelebriert. Den Holocaust leugnen heißt, die eigene Unfähigkeit auszublenden, Andere und Anderssein zu tolerieren.
Es ist mehr als schmerzhaft für mich, Zeuge davon zu werden, wie Deutschland nur sieben Jahrzehnte nach der Befreiung von Auschwitz blind in dieselbe Falle tappt
Ich möchte noch einen Satz über Palästina hinzufügen: Manche Deutsche behaupten, dass sie von ihrer Vergangenheit, den Gräueltaten des 3. Reiches, gequält werden. Wenn dies wirklich der Fall ist, dann darf ich Sie an eine einfache, bedrückende Tatsache erinnern – die Palästinenser sind die letzten Opfer Hitlers.
Es war das Ausmaß der Shoah, das zur Unterstützung des Zionismus und so zur Gründung des jüdischen Staates in Palästina führte. Aber es sind die unschuldigen Palästinenser, die in den letzten 7 Jahrzehnten den Preis für die durch Europäer begangenen Verbrechen bezahlen.
Wenn Ihr Euch wegen Hitler schuldig fühlt, dann steht ein für Palästina und die Palästinenser!
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